Das Wichtigste zur praktischen Fahrprüfung
Einen Überblick des Ablaufs der praktischen Fahrprüfung, erhalten Sie hier.
Die praktische Fahrprüfung für den Führerschein der Klasse B beim TÜV kostet aktuell 91,75 Euro.
Hier erfahren Sie, wann Sie die Führerscheinprüfung wiederholen können, wenn es beim ersten Versuch nicht geklappt hat.
Die letzte Hürde auf dem Weg zur Fahrerlaubnis
Eine Fahrerlaubnis verschafft dem Inhaber ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit. Doch das Führen eines Kfz im Straßenverkehr geht auch mit einer großen Verantwortung einher. Deswegen muss jeder Führerscheinbewerber erst einmal nachweisen, dass er die Fähigkeiten besitzt, ein Fahrzeug den Regeln der Straßenverkehrsordnung (StVO) entsprechend führen zu können.
Zu diesem Zweck muss jeder Fahrschüler zwei Prüfungen absolvieren: jeweils eine in Theorie und Praxis. Die praktische Führerscheinprüfung bildet im Optimalfall beim ersten Anlauf den Abschluss der Führerscheinausbildung.
Wie läuft die praktische Fahrprüfung eigentlich ab? Was passiert mit Führerscheinbewerbern, die durch die praktische Prüfung durchgefallen sind? Diesen Fragen widmet sich der nachfolgende Ratgeber. Außerdem erhalten Sie für die praktische Führerscheinprüfung wertvolle Tipps, damit die beim ersten Anlauf gelingen kann.
Inhalte
Voraussetzungen für die praktische Fahrprüfung
Um für den Erwerb vom Führerschein für die praktische Prüfung zugelassen zu werden, muss der Fahrschüler einige Voraussetzungen erfüllen. Zum einen müssen die erforderlichen Pflichtfahrstunden (Nacht-, Autobahn- und Überlandfahrt) absolviert sein.
Auf der anderen Seite muss der Fahrschüler, bevor er die Prüfungsfahrt antreten darf, die Theorieprüfung bestehen. Sind beide Voraussetzungen erfüllt, muss der Fahrlehrer noch das „Go“ geben.
Dieser wird eine Anmeldung für die praktische Fahrprüfung erst veranlassen, wenn er sich der Fähigkeiten seines Fahrschülers sicher ist. Schließlich ist es ein teures Vergnügen, durch die praktische Führerscheinprüfung durchgefallen zu sein.
Praktische Fahrprüfung: Üblicher Ablauf
Oft herrscht das Vorurteil, dass der Erfolg der praktischen Fahrprüfung vom Wohlwollen des Fahrprüfers abhängt. Dies ist allerdings nicht wahr. Auch der Fahrprüfer kann nicht willkürlich entscheiden. Gemäß Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) herrschen genaue Kriterien, die über das Bestehen oder Durchfallen bezogen auf die praktische Fahrprüfung entscheiden.
Anlage 7 zu § 16 Abs. 2, § 17 Abs. 2 und 3 FeV ist diesbezüglich folgendes zu entnehmen:
Der Bewerber muss fähig sein, selbständig das Fahrzeug auch in schwierigen Verkehrslagen verkehrsgerecht und sicher zu führen. Seine Fahrweise soll defensiv, rücksichtsvoll, vorausschauend und dem jeweiligen Verkehrsfluss angepasst sein. Daneben soll er auch zeigen, dass er über ausreichende Kenntnisse der für das Führen eines Kraftfahrzeugs maßgebenden gesetzlichen Vorschriften und einer umweltbewussten und energiesparenden Fahrweise verfügt, sie anzuwenden versteht sowie mit den Gefahren des Straßenverkehrs und den zu ihrer Abwehr erforderlichen Verhaltensweisen vertraut ist.
Zusammengefasst müssen Sie also das Gelernte aus der Fahrschule in der Prüfung nachweisen. Je nach Führerscheinklasse gibt es spezifische Aufgaben, die den Prüfling erwarten können. Für die Führerscheinklasse B sind beispielsweise drei Grundfahraufgaben vorgesehen. Folgende Aufgaben können vom Prüfer gestellt werden:
- Fahren nach rechts rückwärts unter Ausnutzung einer Einmündung, Kreuzung oder Einfahrt
- Rückwärtsfahren in eine Parklücke (Längsaufstellung)
- Abbremsen mit höchstmöglicher Verzögerung
- Einfahren in eine Parklücke (Quer- oder Schrägaufstellung)
- Wenden/Umkehren
Für die praktische Fahrprüfung müssen Sie sich also auf mindestens drei dieser Aufgaben einstellen. Mit guter Vorbereitung in der Fahrschule sollte dies allerdings kein Problem darstellen. Durch die Fahrstunden werden Sie bestmöglich auf die praktische Fahrprüfung vorbereitet.
Wie lange dauert eine praktische Fahrprüfung?
Der nachfolgenden Tabelle können Sie entnehmen, wie lange die praktische Prüfung zum Führerschein in der jeweiligen Klasse angesetzt ist. In der Praxis können diese Zeiten leicht variieren, sie dienen allerdings als Richtwert.
Führerscheinklasse | Dauer der praktischen Fahrprüfung |
---|---|
A1 | 45 |
A | 60 |
A2 | 60 |
B | 45 |
BE | 45 |
C | 75 |
CE | 75 |
C1 | 75 |
C1E | 75 |
D | 75 |
DE | 70 |
D1 | 75 |
D1E | 70 |
AM | 45 |
T | 60 |
Praktische Führerscheinprüfung: Fragen vom Prüfer können kommen
Während die praktische Prüfung fürs Auto läuft, kann es auch vorkommen, dass der Fahrprüfer einige Fragen stellt. Keine Sorge: Er wird nicht von Ihnen verlangen, komplizierte Rechnungen zum Bremsweg oder ähnliches während der Fahrt anzustellen.
In der Regel werden die Fragen schon vor der Abfahrt oder nachdem Sie wieder am Abfahrtort angelangt sind, gestellt. Dabei kann der Prüfer beispielsweise erfragen, wie Sie ermitteln können, ob die Profiltiefe von Ihrem Reifen ausreichend ist.
Zudem kann der Fahrprüfer durch Fragestellungen überprüfen, ob Sie mit allen Funktionen des Kfz vertraut sind. „Schalten Sie bitte das Abblendlicht ein“, könnte beispielsweise als Aufforderung erfolgen.
Sie müssen also keine Angst davor den Fragen des Prüfers haben. Es handelt sich um ganz grundsätzliche Dinge, die Sie in aller Regel schon früh in Ihrer Zeit bei der Fahrschule gelernt haben.
Praktische Autoprüfung: Welche Kosten fallen an?
Die praktische Fahrprüfung ist natürlich nicht kostenlos. Je nach Fahrschule variieren die Preise, die für das „Anmieten“ des Fahrschulautos anfallen. Auch der Fahrlehrer muss natürlich bezahlt werden. Erkundigen Sie sich am besten schon bei der Anmeldung in der Fahrschule, welche Kosten auf Sie zukommen werden.
Zudem ist auch beim TÜV, welcher die praktische Fahrprüfung abnimmt, eine Prüfungsgebühr zu entrichten. Diese richtet sich maßgeblich nach der angestrebten Führerscheinklasse. Für den Autoführerschein fallen aktuell 91,75 Euro an.
Praktische Prüfung: Tipps für den großen Tag
Wird die praktische Prüfung mit dem Auto angetreten, ist der Prüfling in aller Regel verständlicherweise aufgeregt. Prüfungsangst kann zu Fehlern führen, die unter normalen Umständen nicht passieren würden.
Im Folgenden geben wir Ihnen für die Führerscheinprüfung einige Tipps an die Hand, die es Ihnen erleichtern sollen, an diesem bedeutenden Tag die Nerven zu behalten:
- Bewahren Sie Ruhe und besinnen Sie sich auf das gelernte aus der Fahrschule. Wäre der Fahrlehrer nicht der Meinung, dass Sie für die Prüfung bereit sind, hätte er die Anmeldung nicht in die Wege geleitet.
- Gibt der Fahrprüfer während der Prüfungsfahrt Anweisungen, die Sie nicht verstehen, scheuen Sie sich nicht nachzufragen. Das hinterlässt weder einen schlechten Eindruck noch führt es dazu, dass Sie die praktische Fahrprüfung nicht bestehen.
- Während der Fahrt dürfen Sie den Blick in die Spiegel nicht vergessen. Überprüfen Sie auch stets die gefahrene Geschwindigkeit.
- Gibt es keine Anweisung vom Fahrprüfer, müssen Sie geradeaus fahren. Achten Sie allerdings immer auf entsprechende Verkehrsschilder, diese können beispielsweise die Vorfahrt regeln oder ein Tempolimit vorgeben.
- Wichtig ist außerdem, dass Sie Fußgänger und Radfahrer nicht außer Acht lassen, wenn Sie beispielsweise abbiegen.
Bei der Fahrprüfung durchgefallen – Und nun?
Hat ein Prüfling die Führerscheinprüfung nicht bestanden, kann dies unterschiedliche Gründe haben. Ein kleiner Fehler führt in der Regel nicht automatisch dazu, dass keine Fahrerlaubnis erteilt wird. Häufen sich diese oder es kommt zu groben Missachtungen der Verkehrsregeln, fällt der eine oder andere Betroffene aber schon einmal durch.
Doch keine Sorge, Sie können die Führerscheinprüfung wiederholen. Allerdings muss dann auch die Prüfungsgebühr erneut entrichtet werden. Haben Sie nicht bestanden, empfiehlt es sich, die eine oder andere Fahrstunde zu Übungszwecken zu besuchen. So können Sie sich optimal auf den zweiten Versuch vorbereiten.
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Alina meint
23. September 2020 at 17:06
Fahren die Prüfer in der corona Zeit auch auf die Autobahn oder bleibt man in der Stadt?
Neeltje meint
25. Juli 2019 at 12:57
Interessant, dass die praktische Fahrprüfung unterschiedlich lange dauert, je nach Führerscheinart. Ich denke ich komme mit meinem A1 Führerschein ja dann noch gut weg. Bald mache ich auch die Prüfung mit der Fahrschule und wenn ich mir so die Dauer für die C-Klassen ansehe, dann merke ich, dass ich Glück habe.
Manuel meint
14. Juni 2019 at 8:24
Vielen Dank für diesen hilfreichen Artikel zum Thema Fahrerlaubnis. Da ich gerne Fahrlehrer werden würde und momentan eine Fahrlehrerschule besuche musste ich mich noch einmal besser mit diesem Thema auseinandersetzen und konnte viele gute Infos hier entnehmen. Ich wusste auch garnicht, dass Nachtfahrten noch erforderlich sind. Bei meiner gab es das nicht.
Mailin meint
20. Februar 2019 at 14:27
Ich möchte meinen Führerschein machen und will wissen was für Voraussetzung ich bringen muss. Meine Mama meinte ich muss eine Führerscheinuntersuchung machen aber in diesem Artikel habe ich nichts darüber gelesen. Muss ich diese Untersuchungen mache bevor ich mit meinen Praktischen Stunden anfange oder kann das auch parallel funktionieren?
Artur meint
20. Dezember 2018 at 9:49
Guten Tag,ich wohne in Freiburg aber die prüfung ist in Lahr das ist möglich?
Greco meint
7. Februar 2018 at 22:45
Wenn Sie sich beeilen können, auf den Fahrer irgendwelches Fahrzeug zu achten, wird es ihnen lohnen. Besonders wenn etwas nichts normal passiert, werden Sie eine Idee haben für was Sie als Fahrer machen werden würden.