Alles Wichtige zur MPU im Ausland
Es ist erlaubt. Allerdings ist es möglich, dass deutsche Fahrerlaubnisbehörden diese MPU nicht anerkennen, wenn Sie nicht den Voraussetzungen der deutschen Fahrerlaubnisbehörden entsprechen.
Einige MPU-Anbieter sind im Ausland günstiger als in Deutschland. Wenn die MPU in Deutschland jedoch nicht anerkannt wird, haben Sie keine Ersparnis gemacht.
Die MPU selbst kann nicht verjähren. Doch die Entziehung der Fahrerlaubnis hat eine Sperrfrist von drei Monaten bis fünf Jahren und verjährt nach zehn Jahren. Das bedeutet, dass Sie Ihre Fahrerlaubnis nach spätestens fünfzehn Jahren zurückerlangen können.
Darf ich die MPU auch im Ausland machen?
Wiederholte Geschwindigkeitsüberschreitungen, ein überfülltes Punktekonto in Flensburg oder Alkohol und Drogen am Steuer – bei solch schwerwiegenden Verstößen gegen das Verkehrsrecht kommt es normalerweise immer zu einem Entzug der Fahrerlaubnis. Dieser wird zudem in Kombination mit einer mindestens sechsmonatigen Sperrfrist verhängt.
Dass auffällig gewordene Kraftfahrer ihren Führerschein nach einer gewissen Zeit um jeden Preis wiederhaben möchten, ist nicht verwunderlich. Die zuständige Behörde macht es ihnen jedoch nicht so einfach, wie sie es wohl gerne hätten.
Neben dem zeitlichen Aufwand sind es vor allem die Kosten, die einigen Kraftfahrern bei einer MPU sauer aufstoßen. Aus diesem Grund schauen sie sich nach einer einfacheren und günstigeren Alternative um, damit sie ihren Führerschein schnell wieder in den Händen halten können. Diese „Alternativen“ gehen vom Kauf eines positiven MPU-Gutachtens bis zum Absolvieren der MPU im Ausland. Fragen und Antworten zu Letzterem sollen in diesem Ratgeber geklärt werden.
Inhalt
Ist es möglich, die MPU im Ausland zu umgehen?
Seit 2012 ist der Führerschein aus dem europäischen Ausland aufgrund eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) auch in Deutschland gültig. Dies bedeutet, dass es unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist, die MPU zu umgehen, nämlich indem Sie eine neue Fahrerlaubnis im Ausland erwerben.
Dazu bedarf es unter anderem einem festen Wohnsitz für mindestens 185 Tage im Jahr in dem Land, in dem der Führerschein ausgestellt werden soll und es darf keine Sperrfrist in Deutschland vorliegen. Jedoch: Dieses Urteil bezieht sich jedoch ausschließlich auf die im Ausland erworbene Fahrerlaubnis, nicht die MPU!
MPU im Ausland: Worauf kommt es an?
Aktuell gibt es in Bezug auf die MPU aus dem Ausland keine detaillierte Rechtsprechung. In den meisten Fällen wird eine ausländische MPU beispielsweise aus Tschechien oder Polen jedoch eher nicht anerkannt. Dies kann unter anderem an den deutschen Vorschriften zum Ablauf einer MPU liegen. Diese sehen wie folgt aus:
- Die zuständige Behörde kann nach eigenem Ermessen festlegen, von welchem Arzt die Untersuchung vorgenommen werden muss. Dies kann beispielsweise ein Facharzt mit verkehrsmedizinischer Qualifikation, ein Arzt der öffentlichen Verwaltung oder ein Arzt mit der Gebietsbezeichnung „Facharzt für Rechtsmedizin“ sein. Möchten Sie die MPU z. B. in Tschechien machen, muss der dort ansässige Arzt auch dann diesen Bestimmungen entsprechen.
- Die MPU-Laborrichtlinien sehen seit 2010 vor, dass die Beurteilungskriterien zur Fahreignungsdiagnostik der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) eingehalten werden müssen. Dies betrifft vor allem Labore, in denen Drogen- und Alkoholscreenings durchgeführt werden.
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Lange meint
22. Mai 2021 at 15:45
Sie Schreiben von einer MPU im Ausland. Es gibt diese nur in Deutschland und in keinem anderen Land