Bußgeldtabelle: Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften
Bußgeldrechner für die Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit innerorts
Das Wichtigste über die zulässige Höchstgeschwindigkeit innerorts
Grundsätzlich gilt für alle Kraftfahrzeuge eine verbindliche Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h innerorts. Dieses Tempolimit kann allerdings durch Verkehrsschilder weiter herabgesetzt werden.
Je nach Tempoverstoß drohen ein Bußgeld, Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten. Die genauen Sanktionen für die einzelnen Tempoverstöße können Sie dieser Tabelle entnehmen.
Durch Blitzer und Radarfallen kann das Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften aufgedeckt werden. Danach wird ein Bußgeldverfahren eingeleitet.
Innerorts ist eine besondere Rücksicht auf Radfahrer und Fußgänger gefordert
Inhalt
Immer mehr Verkehrsteilnehmer müssen sich die Straßen teilen. Neben Kfz-Fahrern, Radlern und Fußgängern sind seit 2019 auch die E-Scooter-Fahrer dazugekommen. Um schwerwiegende Unfälle zu vermeiden, müssen sich Autofahrer an die Höchstgeschwindigkeit innerorts halten.
Diese wird grundsätzlich von der Straßenverkehrsordnung (StVO) vorgegeben. Sie kann allerdings auch durch entsprechende Verkehrsschilder herabgesetzt werden. Doch was kostet eigentlich eine Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit innerorts?
Wie werden Raser innerhalb geschlossener Ortschaften überhaupt ermittelt? Können Sie gegen einen Bußgeldbescheid vorgehen? Diesen Fragen geht der nachfolgende Ratgeber auf den Grund und informiert Sie umfassend.
Welche Höchstgeschwindigkeit ist innerorts erlaubt?
Bestimmen keine Verkehrsschilder ein anderes Tempolimit, gelten gemäß StVO 50 km/h als Höchstgeschwindigkeit innerorts. Allerdings gibt § 3 Absatz 1 StVO auch Folgendes vor:
Wer ein Fahrzeug führt, darf nur so schnell fahren, dass das Fahrzeug ständig beherrscht wird. Die Geschwindigkeit ist insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie den persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen. […]
Sie dürfen also nur unter günstigen Bedingungen auch 50 km/h fahren. Anders als außerhalb geschlossener Ortschaften gilt die Höchstgeschwindigkeit innerorts für alle Kraftfahrzeuge gleichermaßen.
Da sich innerorts viele Parteien die Straße teilen müssen, kommt es auf einigen Straßenabschnitten zu Situationen mit einem großen Unfallrisiko. Um dieses zu reduzieren, werden viele Tempo-30-Zonen eingerichtet.
Sie finden sich häufig in Wohngebieten, vor Schulen oder Kitas und vor Altenheimen. Einen verkehrsberuhigten Bereich dürfen Kfz-Fahrer nur mit Schrittgeschwindigkeit befahren.
Gut zu wissen: Auch der Lärmschutz kann für die Höchstgeschwindigkeit innerorts eine wichtige Rolle spielen. So gibt es viele zeitlich begrenzte 30er-Zonen, die von 22 bis 6 Uhr gelten.
Wie können Raser überführt werden?
Wie bereits erwähnt soll die Höchstgeschwindigkeit innerorts zur allgemeinen Verkehrssicherheit beitragen. Daher wird die Einhaltung des Tempolimits auch kontrolliert. Zu diesem Zweck werden Blitzer eingesetzt.
Diese bedienen sich unterschiedlicher Messtechniken und können sowohl stationär als auch mobil eingesetzt werden. Registriert das Gerät eine Geschwindigkeitsüberschreitung, löst es aus und fertigt ein Blitzerfoto an.
Durch einen Datenabgleich mit dem Kraftfahrt-Bundesamt kann die Bußgeldstelle schnell ermitteln, auf wen das Fahrzeug zugelassen ist. Kommt diese Person auch als Fahrer in Betracht, wird ein Bußgeldverfahren eingeleitet.
Überschrittene Höchstgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften
Doch welche Sanktionen drohen eigentlich bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts? Grundsätzlich können Temposünder gemäß Bußgeldkatalog mit einer Geldbuße, Punkten in Flensburg und einem Fahrverbot von bis zu drei Monaten sanktioniert werden.
Allgemein lässt sich festhalten, dass innerhalb geschlossener Ortschaften schneller Punkte oder ein Fahrverbot drohen als außerorts. Das hat den Hintergrund, dass das Unfallrisiko durch Raserei höher ist als beispielsweise auf der Autobahn.
Dort ist nämlich nicht mit Radfahrern oder Fußgängern zu rechnen, welche plötzlich die Fahrbahn betreten könnten.
Wichtig: Je höher der Tempoverstoß ausfällt, desto drastischer fallen die Sanktionen gemäß Bußgeldkatalog aus. Gerade wenn Kfz-Fahrer innerorts beispielsweise eine Tempo-30-Zone übersehen, kann das schnell zu einer teuren Angelegenheit werden.
Wie können Sie gegen den Bußgeldbescheid vorgehen?
Oft sind sich Verkehrsteilnehmer gar nicht bewusst, dass sie die Höchstgeschwindigkeit innerorts überschreiten. Erhalten diese dann einen Bußgeldbescheid, kommen häufig Zweifel an der Korrektheit des Messergebnisses auf.
Tatsächlich kann es zu Fehlmessungen durch Blitzer und Radarfallen kommen. Daher sollten Sie jeden Bußgeldbescheid genau prüfen und sich fragen, ob die Ihnen vorgeworfene Geschwindigkeitsüberschreitung tatsächlich stimmen kann.
Hegen Sie Zweifel, haben Sie die Möglichkeit, innerhalb von zwei Wochen nach dem Erhalt vom Bußgeldbescheid einen Einspruch einzulegen. Diesen müssen Sie schriftlich an die zuständige Bußgeldstelle richten.
Achten Sie dabei darauf, dass Sie die Frist von 14 Tagen einhalten. Andernfalls werden die Sanktionen rechtskräftig und Sie können keinen Einspruch mehr einlegen. Diesen Schritt können Sie zunächst einmal ohne Anwalt vollziehen.
Allerdings kann es sich lohnen, einen Rechtsbeistand zu beauftragen, wenn Sie das Messergebnis anzweifeln. Dieser kann eine Akteneinsicht beantragen und so etwaige Fehler im Messprotokoll des Blitzers aufdecken.
Gut zu wissen: Eine Begründung für einen Einspruch gegen den Bußgeldbescheid kann auch die Verjährung der Ordnungswidrigkeit sein. Die Bußgeldstelle hat ab dem Tattag grundsätzlich nur drei Monate Zeit, dem Temposünder einen Bußgeldbescheid zuzustellen. Allerdings kann die Verjährungsfrist auch unterbrochen werden. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn dem Fahrer ein Anhörungsbogen zugestellt wird.
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