Bußgeldtabellen für Geschwindigkeitsüberschreitungen
Bußgeldtabelle für Geschwindigkeitsüberschreitungen innerorts
Bußgeldtabelle für Geschwindigkeitsüberschreitungen außerorts
Bußgeldrechner für Tempoverstöße
Das Wichtigste zur Geschwindigkeitsüberschreitung
Unsere Bußgeldtabelle zeigt auf, welche Sanktionen bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts drohen.
Hier erfahren Sie, wie teuer eine Geschwindigkeitsüberschreitung außerorts ausfallen kann.
Ja, Sie können innerhalb von zwei Wochen, nachdem Sie den Bußgeldbescheid erhalten haben, einen Einspruch gegen selbigen einlegen.
Ein Bußgeldverfahren wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung wird in aller Regel eingeleitet, wenn durch einen Blitzer ein Tempoverstoß erfasst wurde.
Im Video: Infos zur Geschwindigkeitsüberschreitung
Geschwindigkeitsüberschreitungen können drastische Folgen haben
Inhalt
Dem Statistischen Bundesamt zufolge ist die Geschwindigkeitsüberschreitung einer der häufigsten Hauptursachen für Unfälle auf deutschen Straßen. Von 369.242 Unfälle, die im Jahr 2016 passiert sind, sind 47.023 wegen nicht angepasster Geschwindigkeit. Von 1.000 beteiligten Fahrzeugführern waren es 84 Fahrer, die mit ihrer nicht angepassten Geschwindigkeit den Unfall verursacht haben.
Zur Geschwindigkeitsüberschreitung zählt nicht nur die Übertretung der Höchstgeschwindigkeit, sondern auch solche, die nicht an die entsprechenden Wetterverhältnisse angepasst ist. Da diese Ordnungswidrigkeit schwerwiegende Folgen mit sich bringen kann, sieht der Bußgeldkatalog beim Thema Geschwindigkeit hohe Bußgelder und Punkte vor. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die einzelnen Blitzer-Strafen.
Weitere spezifische Ratgeber zur Geschwindigkeitsüberschreitung
Folgen einer Geschwindigkeitsüberschreitung
Welche Folgen es für eine Geschwindigkeitsüberschreitung gibt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, u. A. davon, wo gefahren wurde, wie lange der Fahrer bereits den Führerschein hat und ob es sich dabei um einen Wiederholungstäter handelt.
Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts
Die Höchstgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften liegt generell bei 50 km/h, in verkehrsberuhigten Zonen und Spielstraßen jedoch nur bei 30 km/h, in manchen ist sogar nur die Schrittgeschwindigkeit erlaubt.
- Falls Sie innerorts 10 km/h zu schnell gefahren sind, müssen Sie mit einem Bußgeld von 30 Euro rechnen.
- Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung ab 21 km/h wird nicht nur das Bußgeld höher – nämlich mindestens 115 Euro – Sie bekommen zudem noch einen Punkt in Flensburg.
Geschwindigkeitsüberschreitung auf der Autobahn und auf der Landstraße
Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung außerorts muss zunächst berücksichtigt werden, um welche Art der Straße es sich handelt.
Auf Landstraßen dürfen Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen, wenn nicht anders ausgeschildert ist, nicht schneller als 100 km/h fahren. Im Bereich von Zufahrten oder Kreuzungen gibt es häufig ein Tempolimit von 70 km/h.
- Bei einer Geschwindigkeitsübertretung von 20 km/h außerorts, gibt es eine Geldbuße von 60 Euro.
- Falls Sie bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von bis zu 40 km/h geblitzt worden sind, müssen Sie 200 Euro und bekommen zusätzlich einen Punkt in Flensburg und ein Fahrverbot von einem Monat.
- Die Strafe bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von mehr als 40 km/h beträgt bis zu 700 Euro und zwei Punkte in Flensburg. Zudem kann ein mehrmonatiges Fahrverbot ausgesprochen werden.
Im Übrigen gelten bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung an einer Baustelle auf der Autobahn die Bußgelder für Tempoverstöße außerorts.
Geschwindigkeitsüberschreitung in besonderen Situationen
Der Bußgeldkatalog sieht bei einer nicht angepassten Geschwindigkeit in besonderen Situationen, in denen andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden, eine Geldbuße von bis zu 145 Euro sowie einen Punkt in Flensburg vor.
Geschwindigkeitsüberschreitung in der Probezeit
Bei Geschwindigkeitsüberschreitung in der Probezeit gelten besondere Regeln. Wird der Fahranfänger mit mehr als 20 km/h über der zulässigen Höchstgeschwindigkeit geblitzt, wird die Probezeit um weitere zwei Jahre verlängert, wenn es sich dabei um den ersten A-Verstoß handelt. Zusätzlich kommt auf ihn noch ein Bußgeld zu, je nachdem, mit welcher Geschwindigkeit er gefahren ist.
Geschwindigkeitsüberschreitung in Wiederholungsfällen
Falls ein Autofahrer mehrmals im Jahr mit 25 km/h über dem Tempolimit gefahren ist, muss er ggf. mit zusätzlichen Sanktionen rechnen. Neben der Geldbuße und den Punkten droht ihm sogar ein einmonatiges Fahrverbot.
Ob diese Regelung seit Einführung der StVO-Novelle im April 2020 noch besteht, ist unklar.
Kann gegen den Bußgeldbescheid Einspruch eingelegt werden?
Grundsätzlich können Sie innerhalb von zwei Wochen, nachdem Sie den Bußgeldbescheid erhalten haben, Einspruch einlegen, welcher schriftlich bei der zuständigen Bußgeldstelle eingehen muss.
Da bei der Geschwindigkeitsmessung Fehler auftreten könnten und eine Blitzanlage nicht immer sachgemäß aufgebaut und gewartet ist, sind die Messwerte durchaus angreifbar. In besonderen Fällen wird das Gerät von einem Gutachter geprüft, ob dieses ordnungsgemäß geeicht ist und ob der Mindestabstand zum Verkehrszeichen eingehalten wurde. Für ein solches Gutachten muss der Auftraggeber in der Regel selbst die Kosten tragen.
Ein weiterer Grund für einen Einspruch könnte sein, wenn auf dem Beweisfoto das Nummernschild oder das Gesicht des Fahrers nicht eindeutig erkennbar ist.
Wie wirkt sich die Geschwindigkeitsüberschreitung auf den Versicherungsschutz aus?
Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung, die in einem Unfall mündet, drohen nicht nur Probleme mit dem Gesetzgeber, sondern zusätzlich auch Ärger mit der Versicherung, da eine Geschwindigkeitsübertretung von dieser als grobe Fahrlässigkeit bewertet wird. Was folgt, ist eine Kürzung der Leistung, im schlimmsten Fall könnte der komplette Versicherungsschutz verfallen.
Bei einer Vollkaskoversicherung darf die Versicherung die Leistung bei grober Fahrlässigkeit anteilig kürzen. Die Kfz-Haftpflichtversicherung kommt für Fremdschäden auf, muss diese aber auch nicht komplett entrichten, wenn die andere Seite eine Teilschuld trägt.
Nachdem die Schadensregulierung abgeschlossen ist, kann die Versicherung jedoch Regress fordern. Dieser könnte bis 5.000 Euro betragen.
Ist es besser, immer weniger als die zulässige Höchstgeschwindigkeit zu fahren?
Obwohl es sich im ersten Moment sinnvoll anhört, weniger als die zulässige Höchstgeschwindigkeit zu fahren, ist es nicht immer richtig. Erst wenn der übrige Verkehr nicht benachteiligt oder gefährdet wird, ist es ratsam, langsamer zu fahren. Dies wird in der StVO wie folgt festgehalten:
Ohne triftigen Grund dürfen Kraftfahrzeuge nicht so langsam fahren, dass sie den Verkehrsfluss behindern.
2a) Wer ein Fahrzeug führt, muss sich gegenüber Kindern, hilfsbedürftigen und älteren Menschen, insbesondere durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit und durch Bremsbereitschaft, so verhalten, dass eine Gefährdung dieser Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist. (§ 3 StVO)
Bildnachweise: iStock.com/akinshin
Jürgen W. meint
5. November 2018 at 17:41
Auf einer dreispurigen Autobahn zwischen 00.00 Uhr und 03.00 Uhr, nur vereinzelte Fahrzeuge. Man fährt auf dem mittleren der drei Fahrstreifen. Da ringsum kein Fahrzeug zu sehen ist fährt man mit 150 km/h (abzügl. Tolenranz). Wir geblitzt und es stellt sich heraus dass dort die Strecke mit 80 km/h ausgeschildert ist. Auf dem Beweisfoto sind keine anderen Fahrzeuge sichtbar. Der Fahrer benötigt seinen Führerschein beruflich. Ein Fahrverbot würde ihm die Kündigung bringen. Was ist zu tun?