Der Führerschein CE: Ohne Gewichts­begrenzung unterwegs

Von den 16 Führerscheinklassen, die seit Januar 2013 in Deutschland existieren, sind vier von ihnen auf LKW ausgelegt. Von den Klassen C, C1 und C1E ist die Führerscheinklasse CE die sogenannte „Meisterklasse“, denn Lastkraftwagen dürfen mit dem CE-Führerschein ohne Begrenzung in puncto zulässiges Gesamtgewicht gefahren werden.

Aus diesem Grund richtet sich der Führerschein der Klasse CE vor allem an Berufskraftfahrer, die große Lasten von A nach B transportieren. Dies bietet sich auch bei der Führerscheinklasse C an, mit der Fahrzeuge gefahren werden dürfen, die schwerer als 7,5 Tonnen sind. Sobald jedoch ein Anhänger mit einer Gesamtmasse von über 750 kg angekuppelt werden soll, sind die Klassen C1E oder CE die bessere Wahl. Bei all diesen Klassen wird die Fahrerlaubnis nur auf fünf Jahre erteilt und muss nach Ablauf dieser Zeit verlängert werden.

Welche Fahrzeuge Sie mit der Klasse CE führen dürfen, welche Voraussetzungen es gibt und wie teuer der Erwerb von einem CE-Führerschein sein kann, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Der Führerschein der Klasse CE: Was darf ich fahren?

Dass Sie mit der Führerscheinklasse CE LKW führen dürfen, wissen Sie bereits. Die Lastkraftwagen dürfen zudem eine zulässige Gesamtmasse von 7,5 Tonnen aufweisen. Dies ist auch bei der Klasse C der Fall. Die Führerscheinklassen CE und C unterscheiden sich jedoch in dem Buchstaben E, welcher in der gesamten EU als Kennzeichnung für Anhänger fungiert.

Dementsprechend können Sie mit einem Führerschein der Klasse CE einen Anhänger oder Sattelanhänger mit einer zulässigen Gesamtmasse von über 750 kg ankoppeln. Aufgrund der kaum vorhandenen Gewichtsbegrenzung tragen Berufskraftfahrer mit einem LKW-Führerschein der Klasse CE eine hohe Verantwortung.

Neben den Lastkraftwagen können mit einem CE-Führerschein außerdem Omnibusse mit einem entsprechenden Anhänger gefahren werden. Haben Sie im Vorfeld bereits die Klasse D1 besessen und danach die Fahrerlaubnis der Klasse CE erworben, dürfen Sie automatisch Fahrzeuge der Klasse D1E führen. Das Gleiche gilt für Vorbesitzer der Klasse D, welche dadurch berechtigt sind, KFZ der Klasse DE zu bedienen.

Der CE-Führerschein: Welche Voraussetzungen gibt es?

Aufgrund des hohen Gewichts, welches mit der Klasse CE bewegt werden darf, kann eine solche Fahrerlaubnis nicht leichtfertig erteilt werden. Vielmehr ist sie an gewisse Bedingungen geknüpft, welche denen für die Klasse C gleichgesetzt sind.

Dementsprechend beträgt das Mindestalter für einen Führerschein der Klasse CE ebenfalls 21 Jahre. Auch hier kann diese Schwelle jedoch auf 18 Jahre herabgesetzt werden, wenn der Schein innerhalb eines Ausbildungsverhältnisses zum Berufskraftfahrer erworben wird.

Innerhalb Deutschlands sowie nur im Rahmen der Ausbildung dürfen Fahrzeuge der Klasse CE von 18-Jährigen gefahren werden. Ab dem Moment, wo diese das 21. Lebensjahr erreichen, verliert diese Vorschrift ihre Gültigkeit.

Neben dem Mindestalter existieren noch weitere Voraussetzungen, an die ein CE-Führerschein gebunden ist. Unter anderem müssen

• eine augenärztliche Untersuchung
• eine ärztliche Eignungsprüfung
• und die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs

vorhanden sein, damit ein Führerschein der Klasse CE überhaupt erst beantragt werden kann. Dies ist in der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) begründet. Dort heißt es:

Bewerber um die Erteilung oder Verlängerung einer Fahrerlaubnis der Klassen C, C1, CE, C1E, D, D1, DE, D1E sowie der Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung müssen sich untersuchen lassen, ob Erkrankungen vorliegen, die die Eignung oder die bedingte Eignung ausschließen.“ (Anlage 5 FeV)

Die ärztliche Eignungsprüfung

Die Sicherheit im Straßenverkehr sollte stets an erster Stelle stehen. Aus diesem Grund wird bei der ärztlichen Untersuchung, die von Hausärzten oder Betriebsärzten durchgeführt werden kann, besonders auf die Vorgeschichte des betroffenen Fahrers geachtet.

Es wird untersucht, ob die Fahrtüchtigkeit durch Unfälle in der Vergangenheit, Krankheiten oder körperliche Behinderungen eingeschränkt ist. Dabei spielen auch psychische Erkrankungen eine wichtige Rolle. Ist der Fahrer beispielsweise alkohol- oder drogenabhängig, wird er wohl kaum eine ärztliche Bescheinigung erhalten.

Die augenärztliche Untersuchung

Bei der Erteilung von einem Führerschein der Klasse CE darf die Untersuchung der Sehleistung ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. Sollten Sie als LKW-Fahrer eine Brille tragen, so müssen Sie sich darum keine Sorgen machen. Ihr Sehvermögen sollte auf beiden Augen mindestens 0,8 Dioptrien betragen. Wird ein solcher Wert nur mit einer Sehhilfe erreicht, wird dies auch akzeptiert.

Unter anderem werden folgende Punkte genauestens unter die Lupe genommen:

• Augenbeweglichkeit
• Räumliches Sehen
• Farbsehen
• Gesichtsfeld
• Blendungsempfindlichkeit
• Leistung der Augen
• Dämmerungssehen

Kann ich den Führerschein für C und CE gleichzeitig erwerben?

Die Möglichkeit, den C- und CE-Führerschein parallel zu erwerben, lohnt sich vor allem für Kraftfahrer, die Kosten sparen möchten. Ärztliche Gutachten müssen in einem solchen Fall beispielsweise nur einmal absolviert werden. Außerdem kann der theoretische sowie praktische Unterricht verkürzt werden.

Um einen Führerschein der Klasse CE zu erlangen, sind in der Regel sechs Doppelstunden à 90 Minuten vorgesehen, in denen Grundkenntnisse sowie Zusatzstoff vermittelt werden. In der theoretischen Prüfung müssen sich die Anwärter insgesamt 30 Fragen stellen, wobei elf Fehlerpunkte das Nicht-Bestehen der Prüfung besiegeln.

Die notwendigen Fahrstunden sehen wie folgt aus, wenn Sie den Führerschein für die Klassen C und CE gleichzeitig erwerben:

• Sie benötigen acht Überlandfahrten, wobei drei Fahrten für die Klasse C und fünf Fahrten für die Klasse CE vorgesehen sind.
• Fahrten auf der Autobahn sind insgesamt drei nötig. Zwei von ihnen brauchen Sie für CE, eine für C.
• Insgesamt müssen Sie an drei Nachtfahrten teilgenommen haben. Davon werden alle mit einem Fahrzeug der Klasse CE durchgeführt.

Es besteht außerdem die Möglichkeit, von der Führerscheinklasse C auf CE zu erweitern. In diesem Fall sind zwei Autobahnfahrten, drei Nachtfahrten sowie fünf Überlandfahrten vonnöten. Das Gleiche funktioniert übrigens von der Klasse C1 auf C1E.

Der CE-Führerschein: Welche Kosten sind möglich?

Die Kosten für einen Führerschein der Klasse CE können variieren. Entscheiden Sie sich dazu, die Klassen C und CE gleichzeitig zu absolvieren, können Sie eine Menge Geld sparen.

Bildnachweise: istockphoto.com/lagereek, istockphoto.com/DOUGBERRY, fotolia.com/© lassedesignen

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Über den Autor

Leon K.

Leon gehört seit 2021 zum Team von fuehrerscheinfix.de. Als Redakteur schreibt er Ratgeber zu Verkehrsverstößen und zum Bußgeldverfahren. Außerdem verfasst er Pressemitteilungen und unterstützt uns im Lektorat. Leon hat einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften.