Das Wichtigste zum Thema „Bußgeldbescheid ignorieren“
Hier erfahren Sie, welche Konsequenzen drohen, wenn Sie einen Bußgeldbescheid einfach ignorieren.
Der Bußgeldbescheid wird zwei Wochen nach der Zustellung rechtskräftig, sofern keine Rechtsmittel eingelegt werden.
Nein. Auch in diesem Fall müssen Sie schriftlich einen Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einlegen.
Per Ignoranz die Strafe umgehen?
Um eine möglichst sichere Fahrt für alle Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, definiert die Straßenverkehrsordnung (StVO) Regeln und Pflichten von Kfz-Fahrern. Dabei gibt es beispielsweise Geschwindigkeitsbegrenzungen oder unterschiedliche Verkehrsschilder, die dem Fahrenden ein konkretes Verhalten vorgeben.
Wird gegen diese Regelungen verstoßen, folgen Sanktionen laut Bußgeldkatalog. Diese können in Form eines Bußgelds, Punkten in Flensburg oder als Fahrverbot auftreten. In besonders schweren Fällen ist auch der Entzug der Fahrerlaubnis denkbar.
Die Strafen werden dem Verkehrssünder in einem Bußgeldbescheid mitgeteilt. Dem kann ein Anhörungsbogen vorausgehen. Doch was passiert, wenn Sie den Bußgeldbescheid einfach ignorieren? Dieser Frage widmet sich der folgende Ratgeber.
Inhalt
Die Anhörung im Bußgeldverfahren ignorieren
In einem Anhörungsbogen hat der Betroffene die Gelegenheit, sich zu den Vorfällen zu äußern. Dabei kann beispielsweise angegeben werden, dass er zum Tatzeitpunkt nicht der Fahrzeugführer war. Ist dies der Fall, wird in einem zweiten Schritt ein Zeugenfragebogen verschickt.
Den Anhörungsbogen, also quasi den Vorgänger vom Bußgeldbescheid, zu ignorieren ist nicht ratsam. Auch wenn Sie die Tat nicht begangen haben, sind Sie verpflichtet, zumindest Ihre Kontaktdaten in dem Schreiben anzugeben und dieses zurückzusenden.
Die Rücksendung mit ihren Daten muss innerhalb einer Woche erfolgen. Sollten Sie die Anhörung im Bußgeldverfahren ignorieren, können Sanktionen folgen. So kann Sie die Polizei beispielsweise auf das Revier vorladen und zu dem Vorgang befragen. Dieser Termin ist verpflichtend und muss wahrgenommen werden.
Bußgeldbescheid ignorieren: Konsequenzen
Wird Ihnen der Bußgeldbescheid zugestellt, so ist in diesem die Höhe des Bußgelds angegeben. Des Weiteren finden Sie dort eine Kontoverbindung, damit Sie die Überweisung tätigen können. Halten Sie das Bußgeld für ungerechtfertigt, so empfiehlt es sich nicht, den Bußgeldbescheid einfach zu ignorieren.
Reagieren Sie nicht auf das Schreiben, so wird der Bescheid nach einer Frist von zwei Wochen rechtskräftig und ist damit bindend. In diesem Fall müssen Sie die Geldstrafe bezahlten. Tun Sie dies nicht, weil Sie den Bußgeldbescheid ignorieren, erhalten Sie in einem ersten Schritt eine Mahnung samt Zahlungsaufforderung.
Erhält die Behörde erneut keine Reaktion von Ihnen, kann diese einen Vollstreckungsbescheid beantragen. Ist dieser genehmigt, wird er von einem Gerichtsvollzieher oder Vollstreckungsbeamten des Finanzamtes ausgeführt.
Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einlegen
Einen Bußgeldbescheid zu ignorieren, kann also weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen. Sind Sie mit dem Schreiben der Behörde nicht einverstanden oder ist dieses fehlerhaft, können Sie einen Einspruch einlegen.
Dieser kann schriftlich erfolgen. Auch hier ist unbedingt die zweiwöchige Frist zu berücksichtigen. Vergessen Sie bei Ihrem Einspruch gegen den Bußgeldbescheid nicht die Dauer, die für den Versand notwendig ist. Hat der Bescheid erst einmal die Rechtskraft erlangt, ist ein Einspruch nicht mehr möglich. Sind Sie nicht sicher, ob ein solcher gerechtfertigt ist, kann Ihnen ein Anwalt für Verkehrsrecht beratend zur Seite stehen.
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