Wichtiges zum ärztlichen Gutachten
Dies ist erforderlich, wenn die Fahrerlaubnisbehörde aus irgendeinem Grund an der Fahreignung des Fahrers zweifelt, z. B. aufgrund körperlicher oder psychischer Beeinträchtigungen oder bei Drogen- oder Alkoholmissbrauch.
Dies dürfen nur Fach- oder Allgemeinärzte, die eine verkehrsmedizinische Qualifikation erworben haben.
Wie genau ein solches Gutachten erstellt und was dabei untersucht wird, erfahren Sie hier.
Mit einem Gutachten wird die Fahrtauglichkeit beurteilt
Ein ärztliches Gutachten kann in vielen verschiedenen Situationen verlangt werden. Vornehmlich ist es für bestimmte Berufsgruppen erforderlich, weshalb es auch manchmal als medizinisches Tauglichkeitszeugnis bezeichnet wird. Ein solches ist zum Beispiel nötig für Piloten.
Doch das ärztliche Gutachten, um das es in diesem Text geht, ist ein verkehrsmedizinisches Gutachten zur Beurteilung der Fahrtauglichkeit. Gesetzlich ist ein solches ärztliches Gutachten übrigens in § 11 Satz 2 sowie in § 13 und § 14 der Fahrerlaubnis-Verordnung festgelegt. Bei bestimmten körperlichen und geistigen Einschränkungen kann laut Anlage 4 FeV auch ein ärztliches Fahrverbot verhängt werden.
Inhalte
Wann muss ein ärztliches Gutachten erstellt werden?
Das ärztliche Gutachten kann bei Drogen-, Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch ebenso angefordert werden, wie bei körperlichen Beeinträchtigungen durch Erkrankungen oder aufgrund von neurologisch-psychischen Mangelerscheinungen. Hierzu gehören zum Beispiel Herz- und Gefäßerkrankungen, orthopädische Erkrankungen, Epilepsie, Stoffwechselerkrankungen oder Depressionen.
Wenn Sie ein ärztliches Gutachten für Ihren Führerschein vorlegen müssen, dann wird Ihnen das in der Regel schriftlich mitgeteilt. Ferner finden Sie in dem Schreiben die genauen Anlässe wegen derer die Fahrerlaubnisbehörde Zweifel an Ihrer Fahrtauglichkeit hegt.
Außerdem kann die Fahrerlaubnisbehörde Sie darüber informieren, wer ein solches medizinisches Gutachten für Sie erstellen kann. Das darf im Normalfall nicht Ihr Hausarzt sein. Es kommt dabei auf den jeweiligen Einzelfall bzw. den Anlass an, aber in der Regel führen die entsprechende Untersuchung folgende Stellen bzw. Ärzte durch:
- Gesundheitsamt
- Begutachtungsstelle für Fahreignung (BfF)
- Rechts- oder verkehrsmedizinische Fachärzte
- Betriebsärzte
Der Fahrer darf sich selbst für eine Stelle entscheiden, die die verkehrsmedizinische Begutachtung bei ihm durchführen sollen. Die Entscheidung darüber ist der Führerscheinstelle mitzuteilen, da diese im Vorfeld Kontakt zu dem Gutachter aufnimmt, um mit ihm alle Fragen bezüglich der Überprüfung der Fahreignung zu klären.
Wie wird ein ärztliches Gutachten erstellt?
Vom Umfang her ist ein ärztliches Gutachten zur Fahreignung weniger aufwendig als eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU). Kontrolliert werden soll insbesondere die Gesundheit des Fahrers. Daher spielt ein ärztliches Gutachten vornehmlich auch bei Krankheiten eine Rolle, die zu einer Beeinträchtigung beim Fahren mit dem Auto führen können. Im Vordergrund steht dabei an erster Stelle, die Sicherheit des Straßenverkehrs zu gewährleisten – sowohl für den Fahrer als auch für alle anderen Verkehrsteilnehmer.
Für ein ärztliches Gutachten können laut Ablauf folgende Tests und Untersuchungen anstehen:
- allgemeiner Zustand der Gesundheit
- Überprüfung der sechs Sinne und des zentralen Nervensystems
- Reaktionstest
- Belastbarkeitstest
- Kontrolle der psychischen Verfassung
- Durchchecken der Funktionsfähigkeit des Stütz- und Bewegungsapparates des Körpers
- Laboruntersuchungen
Ist das ärztliche Gutachten erstellt, dann können Autofahrer ihr Recht zur Einsicht in dieses nutzen (§ 11 FeV Satz 6). Um den Führerschein durch ein ärztliches Gutachten wiederzuerlangen, kann es hilfreich sein, mit dem Arzt über eventuelle Probleme zu reden. Er kann Ihnen Informationen über eventuelle Programme oder Kurse geben, die es Ihnen doch noch ermöglichen, ein Auto zu führen. Im besten Fall kann er Sie zudem dabei unterstützen.
Medizinisches Gutachten anfechten?
Ein ärztliches Gutachten kann mehrfach erstellt werden und zudem auch aufgrund verschiedener Sachverhalte. Natürlich können Sie das medizinische Gutachten anfechten. Dafür ist es möglicherweise sinnvoll, einen Rechtsanwalt aufzusuchen und mit ihm die Vorgehensweise sowie die Erfolgsaussichten zu bereden.
Was kostet ein ärztliches Gutachten?
Ein ärztliches Gutachten bringt Kosten mit sich, die der Patient zudem selber tragen muss. Pauschal kann an dieser Stelle leider kein Preis genannt werden. Daher ist es ratsam, noch vor der Untersuchung beim Arzt die Frage nach den fälligen Kosten für ein ärztliches Gutachten stellen.
Bildnachweise: fotolia.com/© Halfpoint, istockphoto.com/prosot-photography
Thomasthom meint
23. November 2021 at 21:32
Hebt die MPU Ärztliches Gutachten auf?
Martin meint
3. September 2020 at 12:07
Guten Tag mal eine Frage wo und wie erhebt die Führerscheinstelle die Daten zur Anordnung eines solchen Gutachtens !?
A. meint
5. Januar 2020 at 12:23
Ich habe Narkolepsie seit 1998, im Jahr 2015 hat ein Polizeibeamter mitbekommen das ich zuhause umgefallen bin. Daraufhin erzählte meine Frau den Beamten ohne an die Folgen zu denken, das ich an Narkolepsie erkrankt bin. Dabei war in dem Moment gar kein Narkolepsie Anfall! Sie dachte es wäre ein Anfall. ein Paar wochen später bekam ich vom Strassenverkehrsamt das ich mein Führerschein vorbeibringen soll. Ich habe dort angerufen und gefragt, warum ich den Führerschein vorbeibringen soll? Die Antwort lautete; „ein Beamter hat beobeachtet das ich an Narkolepsie erkrankt bin und im Strassenverkehr nicht teilnehmen sollte. Laut beamten hat meine Frau Ihn erzählt, das ich an die Krankheit leide. Der Beamter hat natürlich nicht erzählt das er gerufen wurde, weil meiner Schwiegermutter von den Nachbarn bestohlen wurde und die Parabolantenne am Balkon beschädigt haben! Anstatt die Anzeige gegen meiner Schwiegermutters Nachbarn zu verfolgen, hat der Beamter mich beim Strassenverkehrsamt angezeigt. Ich war vor Wut und aufregung, hatte den ganzen Tag nichts gegessen und wenig getrunken vor schwäche umgefallen, daraufhin werde ich angezeigt. Sind solche Methoden erlaubt? Ich fahre seit 1987 unfallfrei, War ca. 20 Jahre im Aussendienst, bin über 1,5 Millionen Kilometer mit unterschiedlichen Fahrzeugen in der Zeit gefahren. Ausser ab und zu durch schnelles fahren, bin ich nicht aufgefallen. Kein Unfall, kein drittenim Strassenverkehr behindert, niemand aufgefahren oder sonstiges.
Seit der Beamter mich angezeigt hat und ich mich geweigert habe mein Führeschein ohne Grund abzuben, muss ich die Auflagen erfüllen, jählich einer Nachuntersuchung beim Facharzt für Nervenheilkunde unterziehen. Muss nachweisen das ich Fahrtauglich bin. Damals als es passiert ist, war ich bei meiner Schwiegermutter Zuhause, wenn ich vor Schwäche umfalle, was hat das mit dem Verkehr zu tun? Ist der Vorgang des Beamten erlaubt?
Für eine Kurze Info bedanke ich mich im Voraus.
Unbekannt meint
17. Mai 2019 at 21:58
Ich musste vor 1.5 jahren wegen einer hausdurchsuchung und drogenfund ein ärztlicjes gutachten machen. Aber nichts festegestellt wurde. Also durfte ich meonen führerschein behalten. Jetzt muss icj ais beruflicjen gründen meinem CE führerschein machen. Kann die führerscheinstelle deswegen nochmal eon ärztliches gutachten verlangen?
Claudia meint
12. März 2019 at 0:37
Hallo mein Name ist Claudia, als erstes muss ich ein ärztliches Gutachten wegen einer bestehenden Epilepsie und einer Drogenabhängigkeit machen. Meine Frage ist nun:ist dies zusammen MÖGLICH? bzw eine positive Begutachtung möglich ich bin seit zwei Jahren anfallsfrei und seit drei Jahren im Methadonprogramm ohne Beikonsum. Ich weiß dass man einzeln eine positive Begutachtung kriegen kann, aber ich habe eine ungünstige Kombination und die Epilepsie habe ich schon 6 Jahre vor meiner Drogenabhängigkeit gehabt. LG Claudia.
blabla meint
5. Februar 2019 at 21:39
Hallo ich habe eine Frage
Weisst der Gutachter bei einer Medizinischen Untersuchung die genaue Geschichte des Patienten? Oder weisst die Führerscheinstelle womit man genau in Behrürung gekommen ist?
Habe vor 10 Jahren paar mal Ampferhamine genommen und jetzt seid Jahren nicht mehr.
Habe es bei dem Gutachter zugegeben und jetzr lese ich das ich lügen sollte weil man lieber nicht erzählen sollte das man mit harten Drogen zu tun hatte.
Ich bin davon ausgegangen das die eh überalles bescheid wissen und sagte die Wahrheit weil ich schon seid Jahren nichts damit zu tun hab.
lg