Das Wichtigste zur Geschwindigkeitsmessung
Durch Blitzer und Radarfallen kann eine Geschwindigkeitsmessung erfolgen. Welche Messgeräte sich unterscheiden lassen, erfahren Sie hier.
Ja. Bei jeder Geschwindigkeitsmessung erfolgt ein Toleranzabzug um etwaige Messungenauigkeiten auszugleichen. Wie hoch dieser ausfällt, lesen Sie hier.
Begehen Sie eine Tempoüberschreitungen, drohen ein Bußgeld, Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten. Die konkreten Sanktionen liefert unser Ratgeber zur Geschwindigkeitsüberschreitung.
Um Geschwindigkeitsverstöße aufzudecken und dadurch die Verkehrssicherheit zu erhöhen, wird in Deutschland die Geschwindigkeit außerhalb und innerhalb von Ortschaften gemessen. Es werden verschiedene Geschwindigkeitsmessgeräte mobil und auch stationär eingesetzt, um die Temposünder zu überführen.
Wurde ein Raser geblitzt, erhält dieser je nach Höhe der Geschwindigkeitsüberschreitung entweder eine schriftliche Verwarnung oder einen Bußgeldbescheid nach Hause geschickt. In vielen Fällen wird der Betroffene aber auch direkt nach dem Verstoß von der Polizei aus dem Verkehr gezogen. Die Konsequenzen gemäß Bußgeldkatalog sind aber in jedem Fall gleich: Es drohen ein Verwarn- oder Bußgeld, Punkte in Flensburg oder ein Fahrverbot.
Doch wo genau wird eine Geschwindigkeitsmessung durchgeführt? Auf welche Arten kann die Geschwindigkeit gemessen werden? Was ist gemeint, wenn von der Toleranz bei der Geschwindigkeitsmessung die Rede ist? Was passiert, wenn die Messergebnisse falsch sind? Die Antworten auf diese Fragen erhalten Sie im Folgenden.
Inhalt
Ort und Art der Geschwindigkeitsmessung
Es muss generell zwischen zwei verschiedenen Arten der Geschwindigkeitsmessung unterschieden werden:
- Mobile Geschwindigkeitsmessung: Hierbei wird das Messgerät an keiner Stelle fest installiert. Sie können an verschiedenen Stellen kurzfristig eingesetzt werden. Autofahrer rechnen hier nicht damit, dass die Geschwindigkeit gemessen wird, weshalb der Überraschungseffekt hier größer ist und Raser oft nicht mehr rechtzeitig die Geschwindigkeit reduzieren können und so in die Falle tappen. Die Erfolgsquote ist hier wesentlich höher.
- Stationäre Geschwindigkeitsmessung: Hier wird das Messgerät für die Messung der Geschwindigkeit an einem bestimmten Ort fest installiert. Ortskundige Fahrzeugführer wissen also, wo die Geschwindigkeit gemessen wird. Der Überraschungseffekt fällt hierbei also weg.
Blitzer werden in der Regel gehäuft an Stellen installiert, an denen ein höheres Gefahrenpotenzial besteht wie zum Beispiel an Gefahrenstellen wie Baustellen oder an Schulen. Hier ist es also besonders wichtig, dass die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit eingehalten wird, um zu vermeiden, dass es zu einem Unfall kommt. Betroffen sind außerdem Strecken, auf welchen es in der Vergangenheit besonders häufig zu Geschwindigkeitsverstößen gekommen ist.
Auto-Geschwindigkeit messen mittels Geschwindigkeitsmessgerät
Es gibt verschiedene Arten von Messgeräten. Manche Geräte lösen mit Blitz aus, wenn sie eine Geschwindigkeitsüberschreitung verzeichnen. Daher kommt auch die Formulierung “geblitzt werden”. Einige der Messgeräte können können außerdem sowohl zur mobilen als auch zur stationären Geschwindigkeitsmessung verwendet werden.
Blitzgeräte: Geschwindigkeitsmessung mittels Radartechnik
Die Radarfalle wird auch als Blitzer bezeichnet. Wird die Höchstgeschwindigkeit überschritten, löst die Kamera und damit der Blitz aus. Es wird ein Blitzerfoto als Beweis aufgenommen. Die mobile Radarfalle ist die am häufigsten verwendete Variante der mobilen Geschwindigkeitsmessung. Sie wird zum Beispiel im Heck eines Polizeiwagens oder auf einem Stativ platziert. Die feste Radarfalle hat hingegen ein unverkennbares Aussehen (Starenkästen) und kann schon von Weitem gesehen werden.
Geschwindigkeitsmessung ohne Blitz mittels Lasertechnik
Hierbei handelt es sich um eine Art der Geschwindigkeitsmessung ohne Blitz. Zudem wird bei dieser Form der Messung kein Foto angefertigt, weshalb hier die Temposünder unmittelbar nach der Geschwindigkeitsmessung von der Polizei aus dem Verkehr gezogen und mit dem Verstoß konfrontiert werden. Die Messung mit der Laserpistole ist eine häufig verwendete Art der mobilen Geschwindigkeitsmessung.
Geschwindigkeitsmessung per Video aus fahrendem Auto
Die Messung der Geschwindigkeit wird hier im fließenden Verkehr durchgeführt. Das Messfahrzeug fährt hierbei hinter dem verdächtigen Raser her und zeichnet ein Video auf. Deshalb wird hierbei auch vom Videonachfahrsystem gesprochen. Anhand der Videoaufnahme wird festgestellt, ob eine Geschwindigkeitsüberschreitung vorlag. Als Vergleichswert dient das der geeichte Tachometer des hinterher fahrenden Fahrzeugs.
Wozu dient die Geschwindigkeitsmesstafel?
Eine Geschwindigkeitsmesstafel wird häufig an Gefahrenstellen aufgestellt, so zum Beispiel an Kindergärten, Schulen, in verkehrsberuhigten Bereichen oder dort, wo es generell viel Fußgängerverkehr gibt, beispielsweise in Wohngebieten. Sie zeigt den Fahrzeugführern die gefahrene Geschwindigkeit an, damit diesen vor Augen geführt wird, ob ihr derzeitiges Tempo angemessen oder zu schnell ist. Überschreiten Sie hier die Höchstgeschwindigkeit, müssen Sie mit keinerlei Sanktionen rechnen. Die Geschwindigkeitsmesstafel dient dazu, dass die Temposünder selbst zur Einsicht kommen.
Toleranzabzug bei der Geschwindigkeitsmessung
Um die Geschwindigkeit zu ermitteln, muss nach der Geschwindigkeitsmessung noch die Toleranz abgezogen werden. Dabei handelt es sich um einen Wert, der eventuelle Messungenauigkeiten auszugleichen. So gibt das Messprotokoll nach der Messung die tatsächliche gemessene Geschwindigkeit an. Im Anschluss an die Geschwindigkeitsmessung erfolgt der Toleranzabzug. Wie viel nachträglich abgezogen wird, ist abhängig von der gefahrenen bzw. gemessenen Geschwindigkeit:
- Bis 100 km/h: 3 km/h
- Ab 100 km/h: 3 Prozent
Achtung! Ausnahme bei Videonachfahrsystemen: Hier erfolgt ein Toleranzabzug von 5 km/h bzw. 5 Prozent.
Kann eine falsche Geschwindigkeitsmessung einen Einspruch begründen?
Auch bei der Geschwindigkeitsmessung können Fehler gemacht werden. So können die Geräte an sich fehlerhaft sein, weil sie zum Beispiel nicht vorschriftsgemäß geeicht worden sind. Auch kann das Messgerät falsch installiert oder eingestellt worden sein. All dies kann zu Messungenauigkeiten und damit zu falschen Messergebnissen führen. In diesem Fall könnte sich vielleicht ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid lohnen.
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