Bußgeldkatalog: Geschwindigkeitsüberschreitung außerorts
Bußgeldkatalog: Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts
Das Wichtigste zum Tempoverstoß in einer Baustelle
Nein, löst ein Blitzer in einer Baustelle aus, unterscheiden sich die anfallenden Sanktionen nicht von denen, die auf Straßen ohne Baustelle drohen.
Das kommt ganz darauf an, ob Sie innerhalb einer geschlossenen Ortschaft oder außerhalb dieser in einer Baustelle geblitzt wurden. Die Sanktionen innerorts finden Sie hier. Die Bußgelder, Punkte und Fahrverbote für Verstöße außerorts hier.
Das ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Mancherorts gibt es keine festen Bestimmungen zum Abstand, den ein Blitzer etwa zu einem Tempolimit-Schild oder einem Ortseingang einhalten muss. Die Radarfalle dürfte dann also direkt hinter einem Schild stehen.
Video: Geschwindigkeitsüberschreitung in der Baustelle
Im Baustellen-Bereich ist besondere Vorsicht geboten
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Überall dort, wo Geschwindigkeitsbegrenzungen herrschen, gibt es einen Grund dafür. Meist dient ein Tempolimit dem Schutz der Autofahrer und anderer Verkehrsteilnehmer. Dass es sich bei einer Baustelle um eine potenzielle Gefahrenzone handelt, ist klar.
Vor allem auf der Autobahn wird im Bereich einer Baustelle vermehrt geblitzt. Solche Baustellen-Blitzer sind ärgerlich, verfolgen aber den Zweck, Autofahrer verstärkt zu ermahnen, die Geschwindigkeit zu reduzieren. Nicht nur verengt sich durch eine Baustelle manchmal die Fahrbahn, es befinden sich auch Bauarbeiter und Maschinen in unmittelbarer Nähe.
Aber wird eine Geschwindigkeitsüberschreitung an der Baustelle deshalb strenger geahndet als sonst? Dieser Ratgeber liefert die Antwort und zeigt Ihnen aktuelle Bußgelder für die Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts und außerorts.
Welche Bußgelder gelten bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung an der Baustelle?
Es gibt keinen gesonderten Bußgeldkatalog für die Kategorie Geschwindigkeitsüberschreitung an der Baustelle. Es gelten die allgemeinen Vorschriften aus dem Straßenverkehrsgesetz (StVG).
Trotzdem spielt es eine Rolle, wo Sie unterwegs sind. Es macht nämlich einen Unterschied, ob Sie innerorts oder außerorts an einer Baustelle geblitzt wurden. Für die Geschwindigkeitsüberschreitung an der Baustelle gelten deshalb die Bußgeldkataloge für innerorts und außerorts.
Baustellen-Blitzer außerorts
Wer außerorts, beispielsweise auf der Autobahn an der Baustelle geblitzt wird, dem blüht ein Bußgeld gemäß den obigen Bußgeldkatalog für Geschwindigkeitsüberschreitungen außerhalb geschlossener Ortschaften. Das heißt aber nicht, dass eine Geschwindigkeitsüberschreitung an einer Baustelle nicht auch strenger geahndet werden kann.
Besonders auf einer mehrspurigen Straße und der Autobahn wird der Verkehr mithilfe verengter Fahrbahnen an der Baustelle vorbeigeleitet. Die Spuren sind dann schmaler, weshalb ein Überholen oder Beschleunigen grundsätzlich nicht ratsam ist.
Wer hier nicht ausreichend Abstand hält, die Geschwindigkeit nicht einhält oder in einem gefährlichen Manöver überholt (evtl. sogar trotz Überholverbot), der muss unter Umständen mit strengeren Sanktionen aufgrund von Gefährdung rechnen. Das Verkehrsrecht spricht hier auch von „grober Verkehrswidrigkeit“ oder „rücksichtslosem Verhalten“.
An der Baustelle innerorts geblitzt
Wie eingangs bereits erläutert, gibt es keine gesonderten Bußgelder für eine Geschwindigkeitsüberschreitung an einer Baustelle. Blitzer finden sich nur deshalb bevorzugt in Baustellenbereichen, denn durch die Umstände der Baustelle (Fahrbahnverengung, Bauarbeiter und Baustellenfahrzeuge auf der Fahrbahn) kommt es zu einem höheren Gefährdungspotenzial.
Grundsätzlich sind die Bußgelder innerorts etwas strenger, weshalb es teurer ist, innerorts an einer Baustelle geblitzt zu werden als außerorts.
Wo darf der Blitzer stehen?
Ein Bußgeldbescheid ist aus verschiedenen Gründen anfechtbar. So kann es sein, dass die Messbeamten den Blitzer falsch aufgestellt haben.
So ein Blitzer darf auch nicht überall stehen, sondern muss beispielsweise einen bestimmten Abstand im Verhältnis zum Tempolimit wahren. Wo ein Blitzer stehen darf, bestimmen die Bundesländer selbst, eine bundeseinheitliche Regelung gibt es nicht. In Bayern muss zwischen Blitzer und Temposchild ein Abstand von mindestens 200 Metern bestehen, in Hessen dagegen sind es nur 100 Meter.
Umstritten ist mancherorts auch der Einsatz von einem mobilen Blitzer in der Baustelle. Je nach Bundesland kann es hier eine Vorschrift geben, die eine Geschwindigkeitsmessung auf der Autobahn nur durch stationäre Blitzer zulässt.
In welchem Bereich einer Baustelle kann geblitzt werden? Auf der Autobahn ist das meist eindeutig. Erst, wenn die entsprechenden Temposchilder die Geschwindigkeitsbegrenzung aufheben, dürfen Sie wieder beschleunigen.
Wo dies weniger eindeutig ist, hilft die Rechtsprechung weiter. Eine Geschwindigkeitsüberschreitung an einer Baustelle kann durch das Gefahrenzeichen 123 unterbunden werden. Die reduzierte Geschwindigkeit gilt dann laut Rechtsprechung bis zum Ende des als solchen erkennbaren Baustellenbereiches (KG, Urteil vom 27. 7. 1998 – 12 U 3625/97).
Geblitzt in Nähe der Baustelle
Sie wurden in Nähe der Baustelle geblitzt, obwohl gar kein Tempolimit angezeigt war? Nicht immer werden Autofahrer explizit auf die reduzierte Geschwindigkeit hingewiesen. Manche Verkehrszeichen schreiben ein Tempolimit indirekt vor.
Ein Beispiel dafür ist das Ortsschild. Jeder Autofahrer weiß, dass nach diesem Schild alles über 50 km/h als Geschwindigkeitsüberschreitung gilt. Eine Baustelle kann ganz ähnlich durch das Gefahrenzeichen 123 (Baustelle) angekündigt werden. An diesem Schild dürfen Sie 30 km/h nicht überschreiten.
Grundsätzlich ist bei Gefahrenzeichen gemäß § 40 Abs. 1 StVG erhöhte Aufmerksamkeit und Verringerung der Geschwindigkeit geboten.
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